Frühstück fiel heute aus, wir haben unseren Rhythmus noch nicht gefunden und schlafen noch bis 9:00 Uhr. Ich mache mich schon mal fertig, schnappe mir meine Kamera und drehe eine Runde um den Block. Ein älterer Bananenverkäufer fällt mir auf; er spricht kein Englisch und so frage ich ihn mit Händen und Füßen, ob ich ihn fotografieren darf. Er willigt ein und ich mache ein paar Fotos von ihm. Ein jüngerer Mann kreuzt den weg und will irgendwas von mir. Ich verstehe ihn nicht, er wird unwirsch und flucht vor sich hin. Ich verabschiede mich höflich von dem alten Herrn und gehe weiter. Im Gehen fällt mir ein, der jüngere wollte wahrscheinlich, dass ich dem Alten Geld gebe. Ich habe leider nur große Scheine dabei und das wäre für ein Foto deutlich zu viel. Diesmal hatte ich auch an den Smartphone-Drucker gedacht, aber der Akku war leer. Typisch, hätte ja daran denken können, dass der auch ab und zu mal Strom braucht. Also erstmal zwei Flaschen Wasser gekauft (damit hatte ich Kleingeld) und dann zurück zum Hotel den Smartphone-Drucker an die Steckdose packen. Mit dem ausgedruckten Foto bin ich dann noch mal zu dem alten Herrn und habe ihm das Foto zusammen mit 40 Rupien gegeben. Er hat sich riesig über das Foto gefreut, das Geld war uninteressant. Der Fotodrucker hat sich also schon beim ersten Einsatz bewährt. Der einzige Nachteil ist, dass die Kassetten mit dem Fotopapier viel Platz im Reisegepäck benötigen. Ich habe Papier für 120 Fotos eingeplant und eine Kassette enthält nur 10 Blatt Papier.
Nach meinem kleinen Ausflug wollten wir in die Lodi-Gärten. Ein Blick auf die Karte verriet uns, dass es eine direkte Metro-Verbindung gibt (Yellow-Line). Die große Herausforderung war, ein Ticket zu kaufen. Ellenlange Schlangen vor den Fahrkartenschaltern und dem einzigen Automaten. Nach 10 Minuten anstehen und keinen Zentimeter vorwärts kommen, haben wir beschlossen, doch lieber ein Tuk-Tuk (Indien Helikopter) zu nehmen. Einige lehnten die Fahrt ab, weil es zu weit wäre, aber einer wollte uns fahren. Weit kamen wir nicht, denn die Strasse, die er Langfahren wollte, war gesperrt. Er sagte, er könne uns nicht zu den Lodi-Gärten fahren, da die Strasse gesperrt sein. Er wollte uns ein anderes Tuk-Tuk besorgen, blieb aber erfolglos. Nach einer Viertelstunde Diskussion sind wir ausgestiegen und wieder zurück zur Metro-Station und haben uns dort in die Schlangen eingereiht. Nach gut 1,5 Stunden hatten wir endlich die Chips für die Metro in der Hand. Bevor man an den Bahnsteig gelangt muss man erstmal durch eine Sicherheitskontrolle: Männer und Frauen getrennt. Man selber und die Taschen werden gescannt und dann darf man runter zum Bahnsteig. Kaum läuft der Zug ein, beginnt das Gedränge und Geschiebe, denn die Türöffnungszeiten sind für die Menschenmassen viel zu kurz. In der U-Bahn das gleiche Bild wie auf der Strasse: 90% Männer. Frauen sitzen oft in kleinen Gruppen zusammen und Mann macht auch schon mal Platz, damit eine Frau neben einer anderen sitzen kann. An der Station „Jar Bagh“ mussten wir raus, um zu den Lodi-Gärten zu gelangen. Beim Ausgang befinden sich Schranken und wenn man seinen Chip einwirft sollten sie sich öffnen. Sollten, den bei uns tat sich nichts. Also zum Service-Desk und sich wieder in eine Schlange einreihen. Dort erfuhren wir dann, dass wir nur einen 10-Rupien-Chip haben und eine 30-Rupien-Chip gebraucht hätten. Also nachgezahlt und auch gleich den Chip für die Rückfahrt geordert.
Die Lodi-Gärten sind sehr schön angelegt und am Wochenende tummeln sich die Leute vor den Ruinen der Bara Gumbad und Shish Gumbad Grabstätten. Es macht Spass, durch die Gärten zu schlendern. Anschließend sind wir zu dem in der Nähe befindlichen Khan Markt gelaufen, haben dort einen Kaffee getrunken und zu Abend gegessen. Man trifft gut situierte Inder und Europäer, die hier abends weggehen.
Die Rückfahrt mit der Metro gestaltete sich ähnlich wie die Hinfahrt, denn bei Ausgang der Metro-Station New Delhi funktionierten wieder unsere Chips nicht … Von der Metro-Station zum Hotel gönnten wir und diesmal ein Tuk-Tuk. Die Schar an Tuk-Tuk Fahrern prügelten sich fast um uns. Der uns als erstes angesprochen hatte, bekam den Job, kannte sich aber anscheinend nicht aus, denn alle 300 Meter hielt er an und fragte nach dem Weg. Letztlich sind wir dann aber doch in unserem Hotel angekommen.
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