Auf’s Frühstück verzichten wir mittlerweile ganz. Ein Chai am Wegesrand genügt uns. Heute steht der Qutb Minar Komplex auf dem Programm, die ersten moslemischen Bauwerke Indiens. Sie gehen zurück bis ins 11. Jahrhundert.
Gemäß Stadtplan (Google-Maps) gibt es in der Nähe eine Metro-Station gleichen Namens. Also wieder Metro fahren. Diesmal war die Metro-Station New Delhi nahezu „leer“ (für deutsche Verhältnisse immer noch voll). Normales Schlangestehen am Ticketschalter, d.h. ca. 20 Leute vor einem. Die Chips (Torken) problemlos erhalten, ging es durch die Sicherheitskontrolle (Männlein und Weiblein wieder streng getrennt). An der Metro-Station Qutab Minar warteten auch schon die ganzen Rikschafahrer auf uns. Noch bevor man einen Fuss auf die Strasse gesetzt hat, wir man hartnäckig angesprochen. Also erstmal das Weite suchen, um überhaupt erstmal in Ruhe auf den Plan zu gucken. Ging nicht, wir wurden die ganzen 100m, die wir natürlich in die falsche Richtung liefen, bedrängt. Der Blick auf die Karte musste dem Rikschafahrer Recht geben, zum Qutb Mina Komplex waren es noch 1,7 km. Also Preis aushandeln und noch mal an der ganzen Meute lachender Rikschafahrer vorbei. Peinlich!
Der Qutb Minar Komplex ist voll touristisch ausgebaut. Separater Ticketschalter mit 8 Kassenhäuschen, von denen allerdings nur 3 besetzt waren und einer Zeit für die Ticketausgabe hatte. Auch hier bekam man wieder einen Torken (Chip) und musste durch eine Sicherheitskontrolle. Diesmal wollten sie einen Blick in meine Tasche werfen. Außer dem Teleobjektiv und einer kleinen Wasserflasche war nichts in meiner Tasche (Kamera hatte ich in der Hand). Die 0,2 ml Wasserflasche störte den Kontrolleur. „No water inside“ schallte es mir entgegen. Ich gab ihm die Flasche mit einer abwertenden Handbewegung und passierte die Kontrolle. Ich glaube, der Kerl hatte einfach nur Durst. Drinnen gab es natürlich keine Möglichkeit Wasser zu kaufen. Für mich hieß das, 4 Stunden in praller Sonne ohne einen Schluck Wasser. Hätte am Eingang vielleicht doch mehr Stress machen sollen, aber ich kam wegen der 0,2 ml irgendwie blöd vor.
Der Qutb Minar Komplex mit dem 72 m hohen Minarett ist schon eindrucksvoll. Interessant sind die Säulengänge die den Innenhof flankieren: Die Säulen stammen eindeutig aus einem Hindu-Tempel.
Nach der Besichtigung des Qutb Minar Komplexes wollten wir noch in das Einkaufszentrum Dilli Haat und tappten gleich in die Touristenfalle: Beim Ausgang lauerte schon die Horde Rikschafahrer auf die Touristen. Also Preis ausgehandelt. Doch statt zum Dilli Haat fuhr er uns zum Delhi Haat. Kleiner aber gewaltiger Unterschied! Also stink sauer zu Fuss zurück zur nächsten Metro-Station Saket (zum Glück nur 350m entfernt). So ist es halt, wenn man nicht aufpasst und voll in die Touristenfalle tappt. Dilli Haat ist ganz net, vor allem das Streetfood hatte es uns angetan. Sehr lecker sind die Dahin Ke Sholay (verschieden gefüllte überdimensionale Kroketten).
Nachdem wir unsere Bäuche noch mit anderem leckeren Streetfood gefüllt hatten, wollten wir mit der Metro zurück zum Hotel. Allerdings funktionierten die Token, die wir in Saket gekauft hatten nicht. Wie uns ein freundlicher Mitarbeiter der Metro mitteilte, gelten die Token nur ab der Station, wo man sie gekauft hat, Ich kann mir also nicht einen Sack voll Chips kaufen und nach Bedarf verwenden. Steht nirgendwo angeschrieben und hat einem auch keiner gesagt. Also für 80 Rupien noch mal 2 neue Token für die Strecke von Dilli Haat Ina nach New Delhi gekauft.
Als Ausgleich dafür hatten wir wenigstens gleich den netten Rikschafahrer vom Vortag gefunden (sehr zu Ärger der anderen Rikschafahrer, die unser Fahrer beim Vorbeigehen breit angrinste). Wir haben ihn auch gleich gefragt, ob er uns am nächsten Tag auch vom Hotel zum Roten Fort fahren würde, was er sehr gerne macht.
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