21.02.2023 Amritsar - ATM-Suche statt Goldener Tempel

Da wir das Guesthouse in Bar bezahlen müssen und unser Bargeldbestand durch das Übergepäck reduziert wurde, wir uns unser Weg als erstes zu einem Geldautomaten führen (OK, als zweites, erstmal Chai trinken und frühstücken). Der Gastgeber hatte us ein Restaurant zwei Gassen weiter empfohlen. Das Essen war ganz ok, nur hat es uns gestört, so bemuttert zu werden, denn er hatte natürlich gleich dort angerufen und gesagt, dass zwei Europäer kommen. Somit wurden wir schon sofort von weitem auf der Straße in Empfang genommen, was wir erstmal ignorierten, da wir uns noch die eine interessant aussehende Gasse ansehen wollten. 

Die Suche nach einem ATM gestaltete sich schon schwieriger, es gibt genügend davon, aber den zu finden, der unsere Kreditkarten akzeptiert ist eine kleine Herausforderung. Als wir endlich einen gefunden hatten, haben wir in unter Beschlag genommen und gleich 4x Geld gezogen (man darf jedes Mal nur maximal 10.000 Rupien [ca. 113,-€] ziehen).

Amritsar ist sehr touristisch, auch wenn kaum andere Europäer zu sehen waren. Überall wird man angesprochen: „Wagah Border", „Golden Tempel“, "Tut-Tuk", "Sunglasses", … einfach ignorieren und weitergehen.

Für heute haben wir uns erstmal Jallianwala Bagh, die Gedenkstätte für die Opfer des Massakers von 1919, vorgenommen, ansonsten steht heute nur großes Wäschewaschen und Entspannen auf dem Programm.

Ich konnte es trotzdem nicht lassen, abends kurz vor Sonnenuntergang in den Goldenen Tempel zu gehen. Der Eintritt ist kostenlos, man muss aber die Schuhe ausziehen und abgeben und den Kopf bedecken (Tücher gibt es an jeder Ecke für 20 - 30 Rupien zu kaufen oder man kann sich auch eins leihen). Am Eingang geht man durch ein flaches Wasserbecken zur Reinigung der Füße. Kurz dahinter wollte der wachhabende Sikh in meine Tasche sehen. Diesmal hatte ich zum Glück nur die Kamera dabei, in sofern hielt sich der Aufwand in Grenzen. Ich wollte erstmal nur eine Eindruck bekommen, wie voll es ist. Natürlich pilgern viele Touristen abends zum Sonnenuntergang dahin und sitzen am Beckenrand des Tempelteiches. Trotzdem lässt sich das eine oder andere gute Foto machen. Wie immer braucht man etwas Geduld, dabei ergeben sich dann aber auch wieder nette Kontakte. Ich hatte einen Inder mit dem Rücken zu mir aufgenommen, ihn das Foto trotzdem gezeigt. Er nickte zustimmen und hat mich dann auch gleich 10 Minuten lang auf Hindi vollgequatscht. Keine Ahnung, wovon er geredet hatte. Ich habe nett gelächelt und immer wieder zustimmend genickt. Am Ende meines Rundganges hat er mich gleich wieder erblickt und mich nochmal freundlich gegrüßt.

Wir sind ja noch ein paar Tage in Amritsar und wir werden sicherlich noch öfter in den Goldenen Tempel gehen. Wir wollen uns auch einen Guide besorgen, um etwas hinter die Kulissen gucken zu können und ich will auf alle Fälle noch mal zum Sonnenaufgang hingehen, in der Hoffnung, dass es dann etwas leerer ist.