Um ehrlich zu sein, haben wir mit Regen überhaupt nicht gerechnet und haben somit auch keinen Regenschirm dabei. Der Regen hielt nicht lange an, um 8:00 war er auch schon wieder vorbei. Ein Blick auf den Wetterbericht für Agra zeigt bis einschließlich Montag leichten Regen an. Nun ja, das Taj Mahal bei Regen kann auch ganz interessant sein, wenn sich alles nett in den Pfützen spiegelt. Aber erstmal abwarten und dann das Beste daraus machen.
Patricias Magen rumort wieder etwas und somit wird sie in der näheren Umgebung der Toilette bleiben. … Wir nutzen die Zeit zum Schreiben und so ist gerade der Blog „Wie mit den bettelnden Kindern umgehen?“ entstanden. Armut sieht man in Indien an jeder Ecke; sie ist erschreckend, aber damit kommt man mehr oder weniger klar. Die Konfrontation mit bettelnden Kindern hat noch mal eine andere Dimension. Indien ist nicht nur magisch, bunt und schön. Wenn ich Indien in wenigen Worten beschreiben müsste, würde die Antwort wahrscheinlich wie folgt lauten: „Indien ist ein Land der Extreme: Es ist magisch, faszinierend, bunt und schön und zugleich bedrückend, laut und dreckig.“ Man muss sich auf das Land einlassen und darf nicht nur das Negative sehen. Wer anfängt, sich Gedanken darüber zu machen, was in den schmutzigen Gasse schon alles langgeflossen sein könnte und sich über den teilweise vorherrschenden Uringestank oder das ständige laute Gehupe beschwert, sollte lieber zuhause bleiben. Wer aber hintern den Dreck und die Armut blickt wird mit unbeschreiblichen Erlebnissen und netten Kontakten zu den Einheimischen belohnt.
Unser Zug nach Agra sollte erst um 16:10 Uhr losfahren, wir mussten aber das Zimmer bereits um 12:00 Uhr verlassen. Da es draußen wieder regnete saßen wir 3 Stunden gelangweilt in der Hotel-Lobby rum.
Wie bei unserem Berliner Hauptbahnhof war auch der Bahnsteig in Delhi nur teilüberdacht und da es regnete tummelten sich alle unter dem überdachten Bereich.
Der Zug hatte 45 Minuten Verspätung und so haben wir uns erstmal mit Chips und Keksen als Verpflegung eingedeckt. Die Landschaft zwischen Delhi und Agra änderte sich kaum und so verbrachten wir die Zeit mit Lesen (India Today), Essen und stumpf aus dem Fenster starren. Nichtstun ist ermüdend, auch wenn es nur 2,5 Stunden Zugfahrt waren.
Mit dem Hotel hatten wir diesmal Glück. Das Hotel Shidhart ist nur ca. 10 Minuten zu Fuß vom Taj Mahal entfernt. Als wir über booking.com gebucht hatten, gab es nur noch das Standardzimmer ohne Fenster. Auf Nachfrage hatten sie aber noch ein AC-Zimmer, was etwas größer war und so etwas ähnliches wie ein Fenster besaß (man kann zwar nicht raussehen, aber zumindest frische Luft hereinlassen).
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