Wir hatten direkt nach unserer Kamelsafari die Zugtickets gebucht. Leider war der Zug um 10:25 Uhr schon komplett ausgebucht gewesen, so dass wir Tickets für den Zug um 15:00 Uhr buchen mussten und somit erst um 19:50 in Jodhpur ankommen werden. Den Vormittag verbrachten wir mit der weiteren Reiseplanung und Kofferpacken. Von Jodhpur wollen wir weiter nach Pushkar. Wahrscheinlich werden wir doch die bequeme Variante mit Fahrer und Auto wählen. Rechnet man alles zusammen, Autorikscha zum Bahnhof, Bahn- oder Busfahrt von Jodhpur nach Ajmer und Taxifahrt von Ajmer nach Pushkar, ist die Zugfahrt nicht wirklich preiswerter. Für 10,-€ mehr sitzen wir dann bequem im Auto, müssen kein Gepäck schleppen, müssen nicht umsteigen und die Fahrt ist ca. 1 Stunde kürzer.
Die Autorikscha kam pünktlich um 14:15 Uhr und fuhr uns in einem rasanten Tempo durch die schmalen Gassen der Altstadt von Bikaner zum Bahnhof. Innerhalb von 10 Minuten waren wir am Bahnhof. Wie an jedem Bahnhof mussten wir erst durch eine Sicherheitskontrolle, bevor wir zu den Bahnsteigen gelangten. Das Gepäck wird durchleuchtet und wir mussten durch die üblichen Detektoren, wobei ich Schlüssel, Handy, usw. in den Hosentaschen hatte und das Gerät nicht anschlug. An den Bahnsteigen wurden wieder die Zug- und Wagennummern angezeigt, so dass man seinen Zug und Wagen sehr leicht findet. Die meisten Züge sind sogenannte Sleeper, bei denen die Sitzbank in ein Bett umgewandelt werden kann. Auch tagsüber schlafen die meisten Inder während der Zugfahrt.
Als wir unseren Wagen betraten, schlug uns warme Luft entgegen, obwohl wir AC gebucht hatten. Im Nachhinein fiel mir ein, dass die Züge mit einer Diesellok bespannt sind und die Klimaanlagen durch einen mitgeführten Generatorwagen mit Strom versorgt werden. Während der Fahrt kühlte sich dann die Luft im Wagen auch ganz schnell auf 20°C ab, so dass man schon fast geneigt war, seine Jacke aus dem Koffer zu kramen. Als wir in Jodhpur ausstiegen, waren die 32°C Außentemperatur erstaunlicher Weise schon fast angenehm.
Vor dem Bahnhof erwarteten uns auch schon die Heerscharen an Autorikscha-Fahrern. Das ist eigentlich immer der stressigste Moment, da alle auf einen zuströmen und wissen wollen, wo man hin will. Man hat überhaupt keine Zeit sich zu orientieren, geschweige denn, sich einen sympathischen Autorikscha-Fahrer rauszusuchen. Beim Preis geht es dann hin und her, bis einer der Fahrer geneigt ist, uns zu dem von uns genannten Preis zu fahren (meistens 100 Rupien). Im Vergleich zu den Preisen, den Einheimische zahlen, sind 100 Rupien sehr gut, aber sie probieren halt immer wieder mehr zu bekommen. Sie wissen genau, dass die Touristen Geld haben, meistens müde sind und eigentlich keine Lust zum Handeln haben.
Der Empfang im Hotel war herzlich und wir hatten ein Abendessen auf der Dachterrasse mit direktem Blick auf die angestrahlte Festung von Jodhpur.
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