Wir sind wieder im gleichen Hotel wie am Anfang unserer Reise. Leider ist der Komfort nicht mehr der gleiche. Das Zimmer hat eine Klimaanlage, die auf 22°C eingestellt ist und deren gefühlte Temperatur aber nur 17°C beträgt. Die Temperatur der Klimaanlage wird zentral geregelt und lässt sich nicht ändern. Eine zu kalt eingestellte Klimaanlage läßt einen ebenso wenig schlafen wie eine Zimmertemperatur von 28°C ohne Klimaanlage. Unsere Nacht war also ein Wechselbad aus zu warm und zu kalt. Die Freude auf eine warme Dusche am Morgen blieb uns leider auch verwehrt.
Wenigstens unser Chai-Stand gegenüber existiert noch und daneben hatte gestern ein Restaurant neu eröffnet. Das Frühstück ist also gesichert. Zuerst also einen Chai und dann nebenan das Frühstück ausprobieren, das übrigens gar nicht so schlecht war.
Die letzten 3 Tage in Delhi wollten wir für unsere Einkaufstour nutzen. Wir bringen von den Reisen oft Haushaltswaren mit, die wir auf der Reise als nützlich und praktisch erlebt haben. Beim Streetfood-Essen, im Guesthouse oder Restaurant, entdeckt man immer wieder Utensilien, die für das landestypische Essen sinnvoll sind und die wir so nicht kennen. Und natürlich suchen wir wieder nach entsprechenden Kochbüchern mit original Rezepten der Punjab- und Rajasthan-Küche.
Nach dem Frühstück ging es deshalb erstmal zum Jwalaheri Makt. Als wir dort ankamen, öffneten gerade vereinzelt die ersten Läden. Eigentlich sollte der Markt ab 10:00 Uhr geöffnet haben, aber der Jwalaheri Markt öffnet erst um 11:30 Uhr. Und so liefen wir erstmal durch die noch leeren Gassen, bis die Geschäfte nach und nach aufmachten.
Sehr interessant waren am Rande des Marktes die Mehendi-Künstler. Zwei Männer, verzieren die Hände und Füße der Frauen mit Henna. Freihändig werden die filigransten Muster gezeichnet; ganz ohne Vorlagen und Schablonen zaubern sie wahre Kunstwerke.
Da wir auf dem Markt weder bei der Kleidung noch bei den Haushaltswaren fündig geworden waren, sind wir zum nächsten Markt gefahren, dem Sagar Bazaar. Hier war der Trubel schon im vollen Gange. Handkarren und Wagen wurden von Kulis im rasanten Tempo entladen. Alles wird auf dem Kopf getragen: ob riesige, schwere Ballen oder mehrere Säcke und Kisten gleichzeitig. Uns tat schon nur vom Zusehen der Nacken weh.
Auch wenn unsere Shoppingtour nicht so erfolgreich war, so sind Märkte doch immer wieder ein Erlebnis. Einige von Euch werden sich jetzt vielleicht fragen, was wir an den Märkte so toll finden, es sind doch alle gleich. Von außen betrachtet sind sie sicherlich gleich, denn überall werden ähnliche Waren gehandelt. Aber zum einen bieten Märkte unendlich viele Fotomotive, zum anderen gibt es immer wieder Neues zu entdecken. Hinzu kommen die Wohlgerüche von den Gewürzen, die Farbenpracht, das Feilschen der Leute, Händler und Kulis die auf Kundschaft warten, ein alter Mann, der Müll sortiert, … und nicht zu letzt das ganze Geschiebe und Gedränge. Wenn man die Möglichkeit hat, sollte man sich einen Chai-Stand suchen und bei einem leckeren Tee dem bunten Markttreiben entspannt zusehen.
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