Um 4:45 Uhr klingelt der Wecker, aber wir sind sowieso nur noch im Halbschlaf, da die Lautsprecher ihrem Namen alle Ehre machen und sich lautstark von uns verabschieden. Der Wagen sollte die Student*innen und uns um 6:00 Uhr abholen und nach Amritsar fahren. Kurz unter die warme Dusche, anziehen und Koffer packen.
Wir staunten nicht schlecht, als wir sahen, was alles mit nach Amritsar sollte. Außer uns beiden und unserem Gepäck waren es noch 4 Mädchen und zwei Jungs, sowie jede Menge Gemüse - die Student*innen müssen ja schließlich von irgendwas leben..
Die Fahrt von Nangal Sohal nach Amritsar dauert ca. 1,5 Stunden. Die ganze Zeit saßen die 5 Frauen dicht gedrängt auf der Rückbank und die beiden Jungs zusammengefaltet hinten zwischen dem Gepäck! Nachdem wir die Student*innen bei ihrem Apartment in Amritsar abgesetzt und uns verabschiedet hatten, brachte uns der Fahrer zu unserem Hotel. Natürlich waren wir viel zu früh da, denn der Manager kommt erst gegen 9:00 Uhr. Aber wir konnten erstmal unser Gepäck abstellen. Wir haben die Zeit bis dahin genutzt und eine kleine Runde durch das Viertel gedreht, Tee getrunken und geschaut was sich alles verändert hat.
Nach der "Ruhe" auf dem Land hat uns der Großstadtlärm wieder: Endloses Gehupe und Gedränge statt endlose Felder und nächtlicher Lautsprechergesänge. Um kurz nach 9:00 Uhr haben wir eingecheckt und erstmal den nötigen Schlaf nachgeholt. Bis zum Mittag was Nichtstun angesagt.
Nachdem wir neue Kraft getankt hatten, mussten wir erstmal unsere Prepaid SIM-Karten aufladen. Wie so oft sind die entsprechenden Läden nicht so leicht zu finden. Den Laden, zu dem uns Google-Maps lotsen wollte, haben wir an der angezeigten Stelle nicht gefunden. Allerdings sahen wir per Zufall einen Sonnenschirm mit Airtel Aufdruck direkt an der Straße. Der junge Mann am Stand konnte uns nicht weiterhelfen, zeige aber auf einen Laden auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Dort konnten wir dann auch tatsächlich unsere SIM-Karten aufladen.
Das Viertel lag etwas abseits des touristischen Zentrums und weckte unsere Neugierde. Interessant war ein Laden, der Englischen Wein und Bier verkaufte: Der Laden war total vergittert, bis auf eine kleine Öffnung, wo kassiert und die Ware herausgegeben wurde.
Der Laden hatte nicht etwa geschlossen, sonder dahinter saß tatsächlich der Verkäufer.
Ebenso schwierig wie das Aufladen der SIM-Karten gestaltete sich die Suche nach einem funktionierenden ATM. Nachdem uns auch der Vierte ATM kein Geld rausgeben wollte, haben wir entnervt aufgegeben und im Hotel Geld gewechselt. Ich erinnere mich dunkel, dass wir auch im vergangenen Jahr Schwierigkeiten hatten, einen funktionierenden ATM zu finden ...
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