Der Morgen begrüßt uns mit Regen. Der erste Regen auf dieser Reise. Damit fällt uns der Abschied von Amritsar nicht schwer. Unser Flug geht erst um 15:45 Uhr - also Zeit genug, aber bei dem Wetter zieht es uns nicht raus. Also bestellen wir uns Frühstück auf's Zimmer und vertrödeln die Zeit bis das Taxi kommt.
Eigentlich dachte ich, wenn Straßenmalkreide, Kaffee und die Sofortbildfilme wegfallen, ist viel Platz im Koffer. Erstaunlicher Weise hat sich nicht wirklich viel mehr Platz ergeben - wahrscheinlich hatte ich vorher einfach nur besser gepackt. Mal sehen, ob es bei dem Scannen wieder etwas zu beanstanden gibt. Ich freue mich jetzt schon auf die Sicherheitskontrollen, wenn ich meinen Fotorucksack wieder komplett auspacken muss ... in Indien ist das leider Vorschrift. Böse Erinnerungen werden gerade wach: Letztes Jahr wurden wir ja hier am Flughafen Amritsar den kleinen Schraubenschlüssel für den Kamera-Hüftgurt los, weil der Sicherheitsmensch ihn so niedlich fand und ihn unbedingt haben wollte (was er bis heute nicht zugeben würde) ...
Den Trolley musste ich wieder aufmachen - die Fernbedienung für die Kamera war es diesmal, obwohl die Batterien im Handgepäck waren. Da das Gepäck vor der Aufgabe gescannt wurde, war das kein Problem. Die Sicherheitskontrolle ist nervig, weil man immer alles auspacken muss, aber auch das verlief diesmal problemlos (kein vergessenes Werkzeug).
Aufgrund des Gewitters war der Flug etwas turbulent und einmal sackte die Maschine etwas ab, was durchaus normal ist, aber man hörte in dem Augenblick doch den einen oder anderen tief durchatmen. Mit Erreichen der Flughöhe wurde es ruhiger und bei der Landung in Dehli schien sogar wieder die Sonne.
Da das B&B für den Pickup-Service 2.500,- INR haben wollte, was für 20 km unverschämt viel ist, haben wir uns ein Prepaid-Taxi (man bezahlt das Taxi im Voraus) genommen. Das hat nur 600,- INR gekostet - also weniger als 1/4 vor dem, was das Hotel haben wollte! Der Nachteil war, dass sich der Fahrer nicht auskannte (oder eine Abkürzung suchte) und wir trotz Navi (wir hatten dem Fahrer sogar extra die Adresse ins Navi eingegeben) mehrere Schleifen drehten und der Fahrer auf uns nicht hören wollte - man könnte das Ganze auch "Adler-Kreis-und-Such-System" bezeichnen. Wir lernten die indische Fahrweise in seiner ganzen Pracht kennen: Auf der Schnellstraße wurde im dicksten Berufsverkehr mal eben 200 Meter rückwärts gefahren, weil man der Meinung war, die Ausfahrt hätte nehmen zu müssen, nur um dann wieder festzustellen, dass man falsch gefahren ist und dann wiederum die ganze Strecke entgegen der Fahrtrichtung fährt. Der indische Straßenverkehr ist jedes Mal ein Erlebnis! Die Fahrt vom Flughafen zum B&B hatte mit den ganzen Umwegen gut 30 Minuten länger gedauert als uns ursprünglich auf dem Handy anzeigt wurde - aber dank prepaid war uns das egal (außer dass wir endlich im Hotel ankommen wollten). Letztendlich hat der Fahrer das B&B dann aber doch noch gefunden.
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